Hörnerklänge und Hundelaute sind untrennbar mit der Jagd verbunden. Das Jagdhorn ist ein unentbehrliches Hilfsmittel auf der Jagd, es hat sich aus den Bedürfnissen der Jäger von der Urzeit an entwickelt. Nicht nur der Schweißhundeführer, wenn er auf langen Strecken der Nachsuche in einem fremden Revier von den ihn begleitenden ortskundigen Jägern abkommt, sondern auch der Jagdleiter braucht ein Jagdhorn, um Beginn und Ende der Treiben anzuzeigen und Hinweise zur Verständigung für die Jagdteilnehmer zu geben. Deshalb müssen die Signale einheitlich bekannt sein und in ihrer Bedeutung erfasst werden können. Diese Voraussetzungen haben nicht zuletzt juristischen Belang im Interesse der Sicherheit und Unfallverhütung.
Gefördert durch die Jagdverbände, hat das Jagdhornblasen in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung genommen. Vielfach werden außer den Jagdsignalen auch Märsche und andere Musikstücke unter Verwendung der Parforcehörner vorgetragen.
Als Gebrauchs-Jagdhorn gilt heute das Pleßhorn.
Das Jagdhorn der höfischen Jagd des 17. und 18. Jahrhunderts war das Parforcehorn mit seinen vielen Varianten. Es verlor zwischenzeitlich an Bedeutung, wird aber heute in der B-Stimmung bei besonderen Gelegenheiten zusätzlich verwendet. Es vermag mit fundierter Klangwirkung den Signalen eine feierliche Ausstrahlung zu vermitteln. In der Pflege der Tot-Signale zeigt sich die Einstellung des Jägers zu dem von ihm gestreckten Wild, dem er mit dem Verblasen eine letzte Ehre erweist und es damit in eine innere und tiefere Beziehung zu sich selbst bringt. So ist das Jagdhornblasen niemals Selbstzweck, sondern ein lebendiger Teil der Jagdausübung. Die Fürst-Pleß-Hörner und die Parforcehörner haben einen begrenzten Ton-Umfang. Die Noten sind in C (Dur) notiert, klingen jedoch in B (Dur), d.h. einen Ton tiefer, sind also B-Instrumente.